Sonntag, 23. Dezember 2012

Ein wenig Haarspalterei....

Es gibt wohl kaum eine Frau auf der Welt die mit sich und ihren Haaren völlig in Einklag steht. Die Blondine wünscht sich eine schwarze Mähne, der Lockenkopf möchte glattes Haar und die Haarfarbe stimmt sowieso eigentlich nie.

Und auch ich muß an dieser Stelle gestehen, daß ich - Asche über mein Haupt - jahrelang mit meinen Haaren auf Kriegsfuß stand.

Um diese leidliche Geschichte zu verstehen, muß ich wohl etwas ausholen....

Ich bin eigentlich mit schönen Haaren gesegnet: Viele Haare - kräftige Haare und glatte Haare. Meine Mutter hat schon in meiner Kindheit meinen Haaren gegenüber einen gewissen Fetisch entwickelt, so daß ich als Kind am Frühstückstisch schon frühmorgens mit Haarbürste, Haargummi und Haarklammern malträtiert wurde. Ich hatte als Kind lange Haare bis zum Podex - und meine Mutter hat diese Haarpracht mit Hingabe gepflegt.

Ich fand das hingegen nicht so pralle - Haarebürsten tat weh, hat geziept und die Frisurenexperimente fand ich jedesmal gar grauselig. So ist es nicht verwunderlich, daß eines meiner ersten Taten als Erwachsene mit eigenem Einkommen der Gang zum Friseur war. Schnipp Schnapp - alle Haare ab.
Leider hat sich diese Tat zwar als psychologischer Befreiungsschlag herausgestellt - allerdings erfordert eine Kurzhaarfrisur einen regelmässigen Friseur-Besuch damit der schicke stylische Schnitt auch dauerhaft schick und stylisch aussieht.

Mein angeborener Geiz und meine Faulheit haben gesiegt - nach kurzer Zeit habe ich dem Friseur Lebewohl gesagt und habe meine Haare wieder lang wachsen lassen. Allerdings hatte ich damals mit Beauty und Kosmetik so rein gar nichts am Hut, so daß meine Haare eher unsortiertem Gestrüpp denn einer langen Wallemähne glich.

Mit 30 Jahren musste ich dann feststellen, daß die grauen Strähnen in meinem Haar explosionsartig zugenommen hatten und seitdem bin ich gezwungen, meine Haare regelmässig zu colorieren wenn ich nicht mittlerweile schlohweiß durchs Leben laufen möchte.

Als ich dann mit 40 Jahren wieder einmal in den Spiegel blickte und feststellte, daß das Alter auch bei mir Spuren hinterlassen hat, habe ich mich schlagartig in eine Beauty-Fashionita verwandelt und auch meine Haare wurden nun endlich einer näheren Betrachtung unterzogen.

Das Ergebnis war ernüchternd:
Zwar hatte ich mittlerweile wieder eine beachtliche Haarlänge bis über den Podex hinaus erreicht, allerdings waren meine Haare durch jahrelanges Colorieren in Eigenregie und in Ermangelung einer vernünftigen Pflege eine einzige Katastrophe. Spliss soweit das Auge reicht, strohig und ein Haarschnitt war beim besten Willen nicht mehr erkennbar.

Ich habe mich also erneut aufgerafft und bin zum nächstbesten Friseur getrabt um dort diesem unqualifizierten Chaos Herr zu werden.

1 Stunde später hatte ich fast alle Haare verloren - ca. 40 cm Haarlänge fielen der Schere zum Opfer! Ich saß anschließend im Auto und habe erst mal Rotz und Wasser geheult und mir geschworen, daß es niemals mehr soweit kommen durfte.

Gott sei Dank hatte ich eine sehr verständisvolle Friseurin, welche mich - bevor sie mich wieder in die freie Wildbahn entlassen hat - mit einigen Tipps versorgt hat, damit ich in Zukunft meine Haare besser im Griff habe.

Und diese Tipps und auch eigene Erfahrungswerte möchte ich heute an Euch weitergeben:

1. Schonen kommt vor Pflegen:
Wer seine Haare regelmässig mit Glätteisen, Lockenstab und Fön malträtiert, braucht sich nicht wundern, wenn diese innerhalb kürzester Zeit kaputt gehen und splissen. Deshalb nach Möglichkeit: Finger weg von solchen Folterinstrumenten!!! Ich selbst lasse meine Haare nur noch Lufttrocknen und habe seit dieser Zeit kein Fitzelchen Spliss mehr

2. Was kaputt ist kann nicht repariert werden:
Die aufgebrochene splissige Haarstruktur kann auch von den teuersten und besten Pflegeprodukten nicht mehr "geklebt" werden. Um eine weitere Haarschädigung zu vermeiden muß jeder Spliss - sei er auch noch so geringfügig - abgeschnitten werden damit er sich nicht weiter ausbreitet. Deshalb: Früh zum Friseur - Spliss rausschneiden lassen!!!

3. Teuer ist nicht besser:
Haarpflege-Produkte gibt es in allen Preisklassen und für jedes Haarproblem hat die Kosmetik-Industrie ein eigenes Mittelchen parat. Dabei zeigt ein Blick auf die Inhaltsstoffe, daß sich diese Produkte nur geringfügig unterscheiden. Ich selbst habe im Lauf der Zeit verschiedene Produkte aus verschiedenen Preisklassen durchprobiert und muss sagen, daß es in der Wirkung keine nennenswerte Unterschiede gibt. Für welche Pflegeserie "frau" sich also entscheidet, ist also eher eine Frage der persönlichen Philosophie und des Geldbeutels als in der Wirkweise.

4. Weniger ist mehr:

Ich weiß nicht wer behauptet hat, man müsse seine Haare täglich waschen. Aber irgendwie hat sich in den Köpfen vieler Frauen die Idee breit gemacht, daß man nur bei täglicher Haarwäsche schönes und gesundes Haar bekommt. Dabei ist das ganau falsch: Zuviel Pflege und Waschungen strapazieren die Kopfhaut, sorgen für eine übermässige Talgproduktion was dazu führt, daß die Haare umso schneller nachfetten. Wer also nicht körperlich arbeitet oder täglich Sport treibt (und dadurch ins Schwitzen kommt was eine Haarwäsche unumgänglich macht) sollte so wenig waschen wie möglich. Ich persönlich komme mit 1-2 x waschen pro Woche locker aus.

Und welche Produkte braucht es denn nun wirklich???

Ich selbst habe meine Haarpflege auf 4 Produkte runterreduziert und habe alle Stylingprodukte rigoros aus meinem Badschrank verbannt. Ich besitze aktuell:

- Shampoo
- Conditioner
- Haarkur/Maske
- Haaröl


Mehr nicht - und das reicht auch völlig. Das Shampoo ist unterm Strich Flüssigseife fürs Haar und dient der Haarreinigung, der Conditioner macht das Haar weich und sorgt für eine leichtere Kämmbarkeit (gerade bei langem Haar ein echtes Must-Have) und die Haarkur sorgt 1-2 mal im Monat für zusätzliche Pflege.

Nicht mehr wegzudenken aus der Haarpflege-Routine ist hingegen das Haaröl, welches ich nach jeder Haarwäsche in das Handtuchtrockene Haar gebe (nur in die Längen speziell in die Spitzen - nicht am Ansatz!!!) und gründlich verteile.

Meine Haare werden zwar immer noch alle 6 bis 8 Wochen in Eigenregie coloriert, aber durch die konsequente Nutzung der o.g. Produkte (speziell Haaröle sind absolut klasse!!!) habe ich kräftiges gesundes glänzendes langes Haar welches auch eine Coloration locker verkraften kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen